Abwasseraufbereitung

Die industrielle Kläranlage (WWTP) Chambers Works wird vom New Jersey Department of Environmental Protection (NJDEP) reguliert und regelmäßig inspiziert.  Die spezifischen Anforderungen an die Aufbereitung, Analyse und den Ablass des Wassers sind in der Betriebserlaubnis aufgeführt und die Anlage ist dafür verantwortlich, die Parameter der Betriebserlaubnis einzuhalten und der Behörde die Analyseergebnisse zu melden.  Die Kläranlage reinigt pro Tag ca. 19 Mio. Liter industrielles Abwasser von den Unternehmen am Standort.  Weiteres Wasser, das in der Kläranlage aufbereitet wird, stammt aus der nicht prozessbezogenen Kühlung, aus den Sanitäranlagen des Standorts, Deponiesickerwasser, Grundwasser und Regenwasser.  Die Kläranlage besteht aus Speichertanks, Vorbehandlungs- und Aufbereitungssystemen.

Bevor das Wasser durch die Mündung am Standort abgelassen wird, wird es aufbereitet. Die regelmäßig genommenen Proben werden analysiert, um sicherzustellen, dass die Grenzwerte wie in der Betriebserlaubnis festgelegt eingehalten werden. Die Analyseergebnisse werden NJDEP über das elektronische Discharge Monitoring Report System der Behörde gemeldet. Darüber hinaus nimmt Chemours wöchentliche Proben und analysiert diese auf 18 PFAS-Verbindungen. Die Ergebnisse werden jeden Monat der NJDEP und EPA gemeldet. Sie finden eine Kopie der Betriebserlaubnis hier. Den Erneuerungsantrag für die Betriebserlaubnis NJ0005100 finden Sie hier.

Standortuntersuchung und Abhilfemaßnahmen

Chambers Works wird seit mehr als 125 Jahren durchgängig betrieben und produziert eine Vielzahl chemischer Produkte. Im Laufe der letzten 30 Jahre wurden im Rahmen des RCRA Corrective Action-Programms (Resource Conservation and Recovery Act) mehrere Phasen von Werksuntersuchungen und Abhilfemaßnahmen abgeschlossen. Dieses Programm wird von der U.S. Environmental Protection Agency (EPA), der amerikanischen Umweltschutzbehörde, beaufsichtigt, und betrifft die Betriebserlaubnisnummer NJD002385730 (in Kraft seit dem 7. November 1988) im Rahmen der Hazardous and Solid Waste Amendments von 1984 (HSWA).

Im Juli 2017 wurde ein Bericht zur Dokumentierung der Umweltbedingungen am Standort eingereicht, der auf einer umfassenden Beurteilung der 125-jährigen Betriebsgeschichte und den verfügbaren Umweltdaten basiert. Dieser Bericht hat den Titel Preliminary Assessment/Site Investigation (PA/SI) Report (Vorläufige Beurteilung und Standortuntersuchung) für den Chemours (vormals DuPont) Chambers Works Complex (der Standort) in Deepwater, New Jersey. In diesem PA/SI sind 22 Problembereiche (Areas of Concern, AOC) enthalten, basierend auf potenziellen prozessbezogenen Stoffen, die in die Umweltmedien gelangt sein könnten. Der Bericht bezieht sich auf mehrere Phasen von Standortuntersuchungen und Abhilfemaßnahmen, die bereits vorher abgeschlossen wurden.  Diese Untersuchungen und Abhilfemaßnahmen wurden im Rahmen des RCRA Corrective Action-Programms in mehreren Phasen abgeschlossen, wie im 2014 Comprehensive RCRA Facility Investigation (RFI) Report (Umfassender RCRA-Anlagenuntersuchungsbericht (RFI) 2014) gemeldet.

Der RFI Report beinhaltet ein robustes konzeptionelles Standortmodell (Conceptual Site Model, CSM), das die Bodenbeschaffenheit des Standorts, die Art und das Ausmaß der standortbezogenen Stoffe, die potenziellen Migrationswege und Rezeptoren beinhaltet. Das CSM dokumentiert die Art und das Ausmaß der standortbezogenen Stoffe, die von regulierten Einheiten freigesetzt werden, die Feststoffabfalleinheiten (Solid Waste Management Units, SWMU) und Problembereiche (AOC).  Der RFI-Prozess in Chambers Works wurde in Phasen unterteilt, um SWMUs am Standort zu evaluieren und zu priorisieren. Der mehrphasige Ansatz ermöglichte drei sich überschneidende Gruppen von Zielen:

• Stabilisierung des Standorts
• Fortschritt des RCRA Corrective Action-Prozesses am Standort
• Beschleunigte Behandlung von SWMUs mit hoher Priorität außerhalb des mehrphasigen RFI-Prozesses

Wie im RFI dokumentiert ist das Grundwasser unter dem Chambers Works Complex durch historische Freisetzungen von SWMUs und AOCs belastet, was zu Ursprungszonen für Schwerphasen (Dense non-aqueous Phase Liquid, DNAPL) aus mehreren Komponenten führte. Es wird versucht, Auswirkungen auf das Grundwasser am ganzen Standort mithilfe technischer und institutioneller Kontrollen zu mindern. Das Abscheidersystem (Interceptor Well System, IWS) ist das primäre Mittel des Standorts für die Grundwasserkontrolle und befindet sich seit 1970 durchgängig in Betrieb. Das IWS pumpt im kombinierten Monatsdurchschnitt mindestens 3,8 Mio. Liter pro Tag, um ein nach innen gerichtetes Druckgefälle zu erzeugen, das Austritte ins Grundwasser außerhalb des Standorts verhindert. Das IWS wurde um eine Spundwandbarriere am Salem Canal und am Delaware River ergänzt.

Die Grundwasserüberwachung wird im Rahmen mehrerer Programme am Standort durchgeführt, um die Wirksamkeit der hydraulischen Sperren zu bestätigen, die Grundwasserqualität zu überwachen und die RCRA-Nachsorgeanforderungen zu erfüllen, die in den halbjährlichen NJPDES-DGW-Berichten gemeldet werden.

Das Erdreich im aktiven Herstellungsbereich ist fast vollständig mit Asphalt, Beton oder Schotter bedeckt, um den Austritt von Stoffen in den Unterboden zu verhindern. Der direkte Kontakt mit Schadstoffen im Herstellungsbereich ist aufgrund der vorhandenen technischen Kontrollen und der standortweiten institutionellen Kontrollen begrenzt. Stoffkonzentrationen im Erdreich, die das Grundwasser verschmutzen könnten, werden indirekt vom vorhandenen IWS reduziert und sind das Ziel zukünftiger Abhilfemaßnahmen.

Für den gesamten Standort wurden ökologische Untersuchungen durchgeführt. Das ehemalige Carneys Point Works (der nördliche Teil des Standorts) wurde vollständig behandelt und es sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.  Darüber hinaus laufen noch ökologische Untersuchungen im Salem Canal und im Delaware River.

Das Grundwasser am Standort ist Teil des standortweiten Klassifizierungsausnahmebereichs (Classification Exception Area, CEA) und wird für keine Zwecke eingesetzt.  Das IWS wird weiterhin betrieben und das Grundwasser wird durch bereits im Einsatz befindliche standortweite Überwachungsprogramme weiter überwacht. Die Eindämmungs- und Überwachungsprogramme werden weiterhin in den halbjährlichen NJPDES-DGW-Berichten dokumentiert und bei der NJDEP und EPA eingereicht. Es werden kontinuierlich neue Technologien evaluiert, um Lösungen für die Bedürfnisse des Standorts zu finden.

REGULATORISCHER STATUS

Chambers Works unterliegt einer Reihe von nationalen und bundesstaatlichen Umweltvorschriften. Ein chronologische Liste wichtiger regulatorischer Dokumente und Betriebserlaubnisse sowie des Corrective Action-Programms sind unten aufgeführt und werden im 2006 Preliminary Assessment Report DuPont Chambers Works Complex, Deepwater, New Jersey (Vorläufiger Beurteilungsbericht DuPont Chambers Works Complex, Deepwater, New Jersey) zusammengefasst.

• NJDEP Administrative Consent Order, erstellt vom NJDEP, unterzeichnet von DuPont im Jahr 1984 und vom NJDEP im Jahr 1988 unterzeichnet. Im Januar 2015 wurden Änderungen an der Betriebserlaubnis vorgenommen, um RFI AOCs einzuschließen.
• Hazardous and Solid Waste Amendments Permit (Sondermüll- und Feststoffabfallergänzungen), 1988 (aktualisiert im Januar 2015)
• Secure C Landfill Permits (Deponiezulassungen) (Groundwater Protection Plan NJ0105872 (Grundwasserschutzplan), 05. November 2014)
• NJPDES-DGW Permits (NJ0083429 Erneuerung, 30. Oktober 2014)
• NJPDES-Discharge to Surface Water Permits (Erlaubnisse für den Ablass ins Oberflächenwasser)
• Water Allocation Permits (Wasserzuweisungserlaubnisse) (2122P Activity WAP150001, in Kraft seit dem 05. Dezember 2015)
• NJDEP Title V Operating Permit (Betriebserlaubnis) (BOP17003 – 22. Dezember 2010 – 21. Dezember 2020 mit geringfügigen Änderungen der Betriebserlaubnis)
• Classification Exception Area (Klassifizierungsausnahmebereich, CEA) zweijährige Aktualisierung 2016 – 28. November 2016 SRP PI 008221